„Przeżyj to sam“ (Erlebe es selbst) ist ein Songtitel einer Band, die in den 1980-er Jahren maßgeblich die polnische Rockmusik prägte. In dem Jahr, in dem die Band gegründet wurde, habe ich meinen ersten Teenagergeburtstag gefeiert. Es war das Jahr 1981. Es war auch die Zeit eines großen Veränderungsprozesses, der sich damals in Polen (dort bin ich geboren) abgespielt hat. Viel ist um mich herum geschehen aber ich habe wenig davon verstanden. Ich ging zur Schule, sammelte gute Noten und trainierte fleißig, um Medaillen in Leichtathletik zu gewinnen. Es war mir wichtig, gut zu sein. Wobei gut, war nicht gut genug, ich wollte immer der Beste sein. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mich geschämt habe, als ich mein erstes Minus vor der Schulnote „sehr gut“ bekommen habe. Mein Selbstbild hatte Makel nicht erlaubt. Und so lebte ich und ging meine ersten 40 Lebensjahre mit mir um. Perfekt war nicht gut genug. Diese Einstellung hatte damals große Vorteile. Ich hatte jede Schulklasse mit Auszeichnung absolviert, bekam viel Lob und Anerkennung, habe in Deutschland das Abitur gemacht, obwohl ich 2 Jahre davor noch kein Wort Deutsch gesprochen habe, konnte in einem bis dahin noch „fremden“ Land studieren und hatte den ersten Job noch bevor ich mit der Ausbildung fertig war. Es lief alles super! Durch meine tiefe Prägung zur Gründlichkeit und Verlässlichkeit stand auch im Beruf dem Lob und der Anerkennung der Vorgesetzten und der Kunden nichts im Wege. All das war wichtig für mich und ich war glücklich.

Die Musik von damals habe ich mit Freude gehört aber die tiefe Bedeutung der Songtexte war mir nicht bewusst. Als ich mit 40 meine erste Lebenskrise hatte, war ich nicht in der Lage, mich selber zu blicken. Aus meiner damaligen Perspektive hatte ich alles richtig gemacht und konnte den Grund meiner psychischen Zustände nicht deuten. Ich war auch nicht bereit, mir helfen zu lassen. Aber wie das Leben so will und meine damalige Arbeitskollegin ein halbes Jahr auf mich eingeredet hat, habe ich beschlossen, dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Und so bin ich zu einer Heilpraktikerin gegangen, die mit Quantenheilung und Bio-Resonanz gearbeitet hat. Schon die erste Sitzung hat etwas in mir geöffnet, was ich bis dahin nur belächelt habe. Es war die Welt, die ich mit meinen physikalischen Augen nicht sehen konnte und über die ich mit meinen Ohren nichts hören wollte. Aber etwas in mir ist wach geworden.

Es folgten sieben intensive Jahre der Auseinandersetzung mit dem Quantenfeld, dem Resonanzgesetz und der Informationsmedizin. Das Ganze begleitet mit Seminaren, Yoga, musikalischen Klängen und unzähligen Meditationen. Es war auch die Zeit der Verarbeitung der Tiefen und Höhen meiner ersten Ehe, die ein Jahr vor der Silberhochzeit geschieden wurde. Es war hart, emotional aber wahrhaftig und ehrlich. Aus der Perspektive der Zeit weiß ich, wie wichtig diese innere Arbeit war und wie dankbar ich für das Ergebnis bin. Meine damalige Frau und ich sind heute sehr tief freundschaftlich verbunden und unterstützen uns gegenseitig auf unseren neuen Wegen.

Nachdem ich 2017 dachte, schon so langsam „durch“ mit meinen Themen zu sein, habe ich Simone kennengelernt. Wie aus dem Nichts kam Simone in mein Leben und hat mit gezeigt, wie naiv meine Vorstellung war, zu denken, mit der inneren Arbeit „durch“ zu sein. Und Simone kam nicht alleine. Sie hatte zwei wundervolle Kinder mitgebracht. Dieses Geschenk wusste ich am Anfang überhaupt nicht zu schätzen. Da ich selber keine eigenen Kinder habe, hatte ich relativ wenig Ahnung, was Familie bedeutet.

Ich wurde herausgefordert!

Nach wenigen Monaten haben wir einen Punkt erreicht, an dem „etwas passieren“ musste, ansonsten stünden wir vor der Entscheidung, ob wir noch zusammenbleiben wollen. Und dieses „Etwas“ kam wie gerufen und sogar im Doppelpack. Einerseits war das die schamanische Medizin und parallel dazu die Chi-Heilung. Mehrere Aufenthalte im Dschungel des Amazonas und Begegnungen mit dem eigenen Schatten haben es mir ermöglicht, mein inneres Kind zu heilen, mein tiefes Ich zu erkennen und meine innere Wahrheit zu leben. Gleichzeitig hat mir die Chi-Heilung geholfen, die Wunden der frühkindlichen Prägung zu verstehen und sie zu heilen. Eine tiefe Dankbarkeit dafür erfüllt mein Herz. Und eine ganz besondere Dankbarkeit gilt Simone, die für mich ein Beispiel ist, was möglich ist, wenn man heilen möchte.

Wenn ich heute über Licht und Schatten, Kinder und Familie, Partnerschaft, innere Wahrheit, Authentizität, Ehrlichkeit, Eigenverantwortung, Mut und Heilung spreche, weiß ich, dass ich diese Qualitäten nicht in den Büchern gelesen, sondern an mir selber erfahren habe. Allen Menschen, die mich bis heute auf diesem Weg begleitet haben, mir mein Spiegel waren und mich inspiriert haben, bin ich von Herzen dankbar.

Nach 35 Jahren kam auch die Musik von damals noch einmal zu mir. Dieses Mal war ich aber in Lage die Bedeutung von „Przeżyj to sam“ (Erlebe es selbst) zu verstehen. Ich erwähne diesen Song hier, weil der Text mich ermutigt, auf der Bühne des Lebens zu stehen und nicht im Publikum zu sitzen und zu warten, bis auf der Bühne etwas Interessantes passiert.

Und so möchte ich auch dich ermutigen, deine Gesundheit, deine Heilung, dein ganzes Leben aktiv und selbstverantwortlich zu gestalten. Erlebe es selbst! Und wenn du dabei „Starthilfe“ brauchst, unterstütze ich dich sehr gerne.