Mensch verstehen für Techniker

13.03.2024 – Beitrag von Darius Waldhof
Lesedauer ca. 10 Minuten

Wie könnte das Verstehen eines Computers uns Menschen helfen, uns selber besser zu verstehen? Wenn man mit etwas vertraut ist, ist es leichter, bei neuen Sichtweisen Ähnlichkeiten mit dem Bekannten zu erkennen. Also ist dieser Artikel allen Technikern gewidmet, die sich vielleicht die Frage gestellt haben, wie sie selber „funktionieren“. Wenn ein Mensch die Prinzipien der Programmierung und die Arbeitsweise eines Rechners verstanden hat, ist er nicht weit davon entfernt, wenn er es möchte, sich selber besser zu verstehen. Aus dieser Perspektive sind natürlich Computerfreaks absolut im Vorteil. Trotzdem geht es in diesem Artikel um den Menschen. Jegliche Vergleiche mit dem Computer sind lediglich dafür da, das Menschsein besser zu veranschaulichen.

Fangen wir mit dem Computer an. Er besteht zuerst mal aus der sogenannten Hardware. Dazu gehören: Das Gehäuse, die Festplatte, die Recheneinheit mit dem Prozessor, die Peripheriegeräte, wie Bildschirm, Tastatur, Maus, Drucker, Scanner sowie die Schnittstellen, um den Computer mit den Peripheriegeräten und seiner Umwelt zu verbinden. Der Rechner an sich mag so perfekt sein, wenn er aber keinen elektrischen Strom und keine Software hat, ist er relativ nutzlos.

Die Software, also die Programme, die den Rechner „zum Leben“ erwecken, kann man in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen gibt es die Programme, die zum Betriebssystem dazugehören und zum anderen gibt es die sogenannten Benutzerprogramme, die einem Menschen die Bedienung des Computers erleichtern, wie zum Beispiel Schreibprogramme, Kalkulationsprogramme oder Graphikprogramme. Das Betriebssystem ist sehr wichtig, weil es die Hardware direkt steuert und dafür Sorge trägt, dass alles gut aufeinander abgestimmt miteinander kommunizieren kann. Die Veränderungen am Betriebssystem sind durch ungeschulte Benutzer nicht erwünscht und zum größten Teil auch nicht erlaubt. Das ist auch sehr gut so. Ein Unwissender könnte durch Veränderungen am Betriebssystem sehr schnell seinen Rechner komplett lahmlegen.

Wenn man mit einem Rechner bereits Erfahrung gesammelt hat, weiß man: Reine Hardware ohne die Software macht wenig Sinn und nur Software ohne Hardware hilft auch nicht viel. Also, ein Rechner braucht beide Komponenten.

Bevor wir den ersten Vergleich mit dem Menschen wagen, schauen wir uns ein Beispiel an.

Stelle dir vor, du benutzt ein Programm, das permanent auf deine Festplatte zugreift. Um das Beispiel besser zu verstehen, ist es von Vorteil, sich eine „ältere“ Festplatte vorzustellen, die noch mechanisch mit einem Schreib-/Lesekopf arbeitet.

Als du dir das Programm mit den permanenten Festplattenzugriffen auf deinen Rechner geladen hast, war das Programm für dich wichtig und du hast es so installiert, dass es nach jedem Neustart des Rechners automatisch mitgestartet wurde. Das Programm hat seine Dienste geleistet, so wie du sie gebraucht hast. Im Laufe der Zeit hat allerdings das Programm für dich an seiner Wichtigkeit verloren, du brauchst es nicht mehr aber du hast es vergessen, dass dieses Programm jedes Mal, wenn du den Rechner startest, mitgestartet wird. Irgendwann durch die permanenten Zugriffe des Programms auf die Festplatte geht deine Festplatte kaputt. Da du dich an die Programminstallation nicht mehr erinnern kannst, weißt du keinen Rat. Du entscheidest dich, zu einem Computerspezialisten zu gehen. Er sieht, die Festplatte ist kaputt und repariert sie. Du gehst glücklich nach Hause und freust dich, dass dein Computer wieder funktioniert. Das alte Programm startet aber wieder und greift auf deine Festplatte weiter zu. Eine Zeit lang geht das gut, aber irgendwann geht deine Festplatte wieder kaputt und du gehst wieder zu dem Computerspezialisten. Er sieht das gleiche Problem, repariert die Festplatte und das „Spiel“ beginnt wieder von vorne.

Die Frage, die sich hier stellt: „Wäre es nicht besser, das alte Programm zu löschen anstatt immer wieder die Festplatte reparieren zu lassen?“ Jeder, der ein wenig Ahnung von Computern hat, sieht, dass die Festplatte nicht das Problem ist. Die Software steuert den Rechner und verursacht die Festplattenprobleme.

Auf dieses Beispiel kommen wir später nochmal zurück. Aber jetzt wagen wir uns so langsam an den ersten Vergleich und übertragen das Beispiel auf den Menschen. Sehr allgemein betrachtet, erkennen wir, dass der menschliche Körper (also die menschliche „Hardware“) sich sehr ähnlich oder sogar genauso verhält, wie der Computer. Ein Computer ohne Strom und Software ist ziemlich nutzlos. So auch der menschliche Körper ohne die Lebensenergie und Gedanken nichts tun kann.

Gedanken sind unsere Software und entscheiden, was mit dem Körper passiert.

Die Lebensenergie (also unser Strom) kommt vom Bewusstsein, das den Menschen am Leben hält. Wenn dieser Vergleich dir fremd oder merkwürdig vorkommt, lese bitte trotzdem weiter, ich werde Vieles noch genauer erklären.

Über die Computerhardware „herrschen“ die Programme des Betriebssystems. Aber auch der Mensch hat das eigene „Betriebssystem“. Es sind ganz tief im Menschen verankerte Gedanken, die die Grundfunktionen des Körpers steuern. Diese Gedanken steuern den Stoffwechsel, die Atmung, das Herzkreislaufsystem, regeln die Körpertemperatur und alles andere, was notwendig ist, damit der Körper „funktionieren“ kann. Diese Gedanken sind in der Regel dem Menschen komplett unbewusst. Mit den alltäglichen Gedanken kann der Mensch das eigene „Betriebssystem“ nicht ändern. Und so auch die Benutzerprogramme im Rechner. Sie sind in der Regel nicht in der Lage, Änderungen am Betriebssystem vorzunehmen. Die Benutzerprogramme tun das, wofür sie da sind. Mit einem Schreibprogramm kann man Texte schreiben, mit einem Kalkulationsprogramm Kalkulationen erstellen, mit einem Graphikprogramm malen, zeichnen oder Bilder bearbeiten. Mittlerweile gibt es für alles ein passendes Programm. Aber auch das Betriebssystem tut das, wofür es da ist. Es sorgt dafür, dass die Benutzerprogramme ausgeführt werden können und die Hardware „versteht“, was zu tun ist.

Und so hat auch der Mensch unzählige Gedanken (Programme), die mit Hilfe des Körpers ihre Umsetzung finden. Die menschliche Software, die Gedanken, werden im Körper ausgeführt und führen zu einem sichtbaren Ergebnis. Du kannst jegliche Tätigkeit nehmen, die du mit deinem Körper ausführst und du wirst sehen, es hat immer den gleichen Ablauf: Du denkst einen Gedanken (du startest ein Programm), z.B. „Ich laufe.“ Du übergibst den Gedanken an dein Betriebssystem. Man könnte auch sagen, an die Intelligenz, die den Körper direkt steuert. Diese Intelligenz nimmt den Gedanken entgegen und setzt ganz präzise das Nötige ein, damit dein Körper in Bewegung kommt. Diese Intelligenz kümmert sich auch nebenbei um dein Herz, deine Lunge und alle anderen Organe, damit alles perfekt aufeinander abgestimmt deinen Körper „zum Laufen“ bringt.

Die Materie allein kann sich nicht bewegen.

Sie braucht die Steuerung. Für den Rechner ist es die Software, für den menschlichen Körper sind das die Gedanken. Wie hilft uns aber das Verständnis der Software, den Menschen besser zu verstehen? Wir beginnen mit der Frage: Kann man die Software sehen? Ein Programmierer ist der Schöpfer seiner Programme und für ihn ist es zwingend notwendig, dass er den Quellcode seiner Programme kennt und sieht. Damit arbeitet er. Ist der Quellcode fertig, wird er so umgewandelt, dass der Rechner ihn versteht und umsetzen kann. Für den Benutzer ist der Quellcode unsichtbar, er sieht nur das für ihn sichtbare Programm als Ergebnis. Die darunter liegende Software sieht er nicht. Um das vielleicht ein Stückchen besser zu veranschaulichen, nehmen wir ein Textverarbeitungsprogramm. Das Programm wird gestartet, öffnet ein Eingabefenster und erwartet Benutzereingaben in Form von Texten (das Beispiel ist bewusst sehr einfach gewählt). Das Eingabefenster ist nicht die Software. Die Software ist die Programmsteuerung, die dazu nötig ist, dass der Rechner weiß, dass er jetzt das Eingabefenster auf dem Bildschirm anzeigen soll.

Der Mensch „funktioniert“ nach dem gleichen Prinzip. Kein Finger, kein Arm, kein Bein, keine Lippen bewegen sich „von alleine“. Kein Wort, kein Geräusch, keine Gestik entsteht einfach so. All das sind die sichtbaren oder hörbaren Ergebnisse der Gedanken. Die Software sieht man nicht und die Gedanken sieht man nicht aber die Auswirkungen von beiden schon.

Die Bühne für die Software ist der Computer, die Bühne für die Gedanken ist der Mensch.

So wie ein Mensch allein durchs Leben gehen kann, kann man auch einen Rechner komplett isolieren und ihn im sogenannten Stand-alone Modus benutzen. Das heißt, der Rechner ist funktionsfähig, hat aber keine Verbindung zu anderen Rechnern. Man kann aber auch den Rechner mit dem Internet verbinden und mit anderen Rechnern Daten austauschen und Informationen aus dem Internet abrufen. Über die Suchmaschinen findet man Antworten auf fast alle Fragen. Je präziser die Fragen gestellt werden, umso genauer die Seitenvorschläge mit Informationen dazu.

Und ist das nicht genauso mit uns Menschen? Wir können uns isolieren und für uns allein sein. Aber wir können uns auch mit anderen verbinden und miteinander kommunizieren. In der Welt der Technik ist Internet die Plattform, die alle verfügbaren Informationen beinhaltet. In der menschlichen Welt ist es das Bewusstsein, das alle Informationen enthält und zur Verfügung stellt. Im Internet sind es die „www.“ Adressen, die zu Informationen führen. Die Adressen zu den Informationen im Bewusstsein werden im Menschen durch den Willen, eine Antwort zu bekommen, erzeugt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du das aus deinem Leben bereits kennst. Als du unbedingt etwas wissen wolltest, hat dir das Leben die Hinweise oder sogar direkt die Antworten geliefert. Vielleicht hast du in einem Buch „rein zufällig“ eine Seite aufgeschlagen und etwas gelesen, was als Antwort zu deiner Frage perfekt gepasst hat. Vielleicht hast du „rein zufällig“ mit einem Menschen gesprochen oder einen Vortrag gehört oder ein Seminar besucht und die Antworten auf deine Frage bekommen.

Wie ist es also mit dem Menschen und dem Computer? Kann man sich besser verstehen, wenn man den Computer versteht? Aus meiner Sicht ja, wenn man sich darauf einlässt, dass man den Vergleich überhaupt ziehen kann.

Die objektorientierten Programmiersprachen arbeiten unter anderen mit Vererbung. Eine neue Klasse kann eine oder mehrere Basisklassen haben und die Eigenschaften der „Eltern“ erben. So erbt auch ein Neugeborenes die Eigenschaften der Eltern. Die Programmierung ist nicht sichtbar, die Auswirkungen davon schon. Ein Programm hat seinen Schöpfer. Für ein Computerprogramm ist das der Programmierer, für einen Menschen ist es Gott. Gott hat den Menschen nach dem eigenen Abbild erschaffen und so auch erschuf der Mensch nach dem gleichen Prinzip den Computer.

Die Hardware eines Computers erzeugt die Software nicht. Die Software steuert die Hardware.
Der menschliche Körper erzeugt keine Gedanken, er folgt den menschlichen Gedanken.

So wie im Beispiel mit der Festplatte, kann Software die dir nicht dienlich ist, deinen Computer lahmlegen. Genauso können toxische Gedanken deinen Körper krank machen. Es bringt langfristig keine Lösung, sich nur um die „Reparatur der Hardware“ zu kümmern. Man muss die destruktiven Programme (Gedanken) in sich identifizieren und sie „deinstallieren“. Das Beispiel mit der Festplatte scheint, einleuchtend zu sein. Wenn man aber die Analogie zu Menschen zieht, erfordert es Bereitschaft und Mut, sich mit dem Prinzip auseinander zu setzen: „Was steuert mich und was ist „nur“ das Resultat der Steuerung?“. So wie die Festplatte im Computer kaputt gehen kann, so können Organe im Körper eines Menschen erkranken. Ein erkranktes Organ gibt Hinweise zu den toxischen Gedanken im Menschen. Erkrankt z.B. die Schilddrüse, möge der Mensch folgende Gedanken für sich überprüfen:

  • „Ich weigere mich, mein wahres Selbst zu leben.“
  • „Ich weigere mich sogar, mein wahres Selbst zu kennen.“
  • „Autoritäten bestimmen über mich.“
  • „Ich traue mich nicht, meine wahren Gefühle zu zeigen.“
  • „Meine Wut kocht aber ich unterdrücke sie.“
  • „Ich fühle mich ohnmächtig.“
  • „Ich zweifele an mir, zeige es aber nicht.“

Es ist ein kleiner Ausschnitt der destruktiven Gedanken, die möglicherweise zu Schilddrüsen- oder einer anderen Erkrankung führen könnten.

Ich möchte diesen Artikel mit einem Wunsch abschließen:

„Möge der Mensch niemals auf die Idee kommen, Gott ersetzen zu wollen, so wird auch der Computer niemals auf die Idee kommen, den Menschen ersetzen zu müssen.“

Seminar – „Glaubenssätze erkennen und verändern“

Seminar – „Spielregeln des Lebens“

Im Miteinander lernen wir das eigene Selbst besser kennen.

Würdest du gerne deine Gedanken besser kennenlernen, ihre Auswirkung auf dein Leben verstehen und sie vielleicht verändern? Dann empfehle ich dir folgende Seminare:

Mit dem Gedanken fängt alles an!

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Seminarleiter – Darius Waldhof

Bei jedem Spiel ist es gut, die Spielregeln zu kennen.

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Seminarleiter – Darius Waldhof

Über den Autor Darius Waldhof

Darius ist ein Bewusstseinsforscher, Wahrheitsfinder und Impulsgeber für ein neues Miteinander. Er hat die Gabe, aus komplexen Situationen die Kernbotschaft wahrzunehmen und sie in prägnanter Form zu benennen. Darius hat ein gut ausgeprägtes Gespür für die verborgenen und aktiven Muster, die in zwischenmenschlichen Beziehungen wirken. In seiner Arbeit unterstützt er Menschen in ihren persönlichen, familiären und beruflichen Wandlungsprozessen. In globalen und gesellschaftlichen Fragen ist es ihm ein großes Anliegen, die Verdrehungen, die die Menschheit in sich trägt, zu benennen und Lösungen aufzuzeigen. Die Findung der eigenen Wahrheit, der Weg des Herzens und die Bewusstseinsarbeit im Miteinander ist seine Vision für die aktuelle und kommende Zeit.